Schwellenländer bleiben Schlüsselrisiko für Weltwirtschaft
Stand: 06.05.2016
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Frankfurt - Die Aussichten für die Schwellenländer bleiben nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) ein "Schlüsselrisiko" für die Weltwirtschaft. "Im Hinblick auf die Wirtschaftsperspektiven für die Schwellenländer überwiegen nach wie vor die Abwärtsrisiken", heißt es im am Donnerstag veröffentlichten Wirtschaftsbericht der EZB. Eine weitere umfassende und ausgeprägte konjunkturelle Abschwächung in den Schwellenländern könnte laut EZB die Aussichten für die Weltwirtschaft "merklich trüben".
"Die konjunkturelle Abkühlung in den Schwellenländer hat sich bereits deutlich dämpfend auf die Weltwirtschaft und auch (leicht) negativ auf die Aktivität im Euroraum ausgewirkt", so die EZB. Die sinkende Nachfrage aus den Schwellenländern habe die Exporte der Eurozone belastet. Allerdings würde diese negative Entwicklung durch einen Schub bei den real verfügbaren Einkommen abgefedert, der aus den gesunkenen Rohstoffpreisen resultiere.
Das Potenzialwachstum in den Schwellenländern hat sich laut EZB zuletzt unter anderem auch durch eine ungünstigere demografische Entwicklung abgeschwächt. Die Wirtschaftsentwicklung werde zudem durch niedrige Rohstoffpreise und der Verschärfung der globalen Finanzierungsbedingungen belastet. Viele Schwellenländer versuchten sich durch Reformmaßnahmen anzupassen. "Der Übergang dürfte aber unwegsam sein, wobei die Risiken tendenziell abwärtsgerichtet sind", schreibt die EZB.