Schuldenkrise: EZB-Präsident blickt zuversichtlich in die Zukunft
Stand: 23.01.2013
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Frankfurt/Main - Nach Ansicht des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, trägt der Einsatz von Politik und Notenbank im Kampf gegen die Schuldenkrise Früchte. "Die dunkelsten Wolken über dem Euroraum haben sich verzogen. Wir können 2013 mit mehr Zuversicht beginnen, gerade weil im vergangenen Jahr viel erreicht wurde", sagte Draghi am Dienstag beim Neujahrsempfang der IHK Frankfurt.
Der Optimismus gründe sich zum Großteil auf die Fortschritte, die Regierungen, Parlamente, die EU und die EZB im vergangenen Jahr 2012 gemacht hätten: "Sie basiert aber auch ganz entscheidend auf der Erwartung, dass die Fortschritte anhalten werden."
Draghi sieht die Krisenländer auf Kurs, den eingeschlagenen Weg der tiefgreifenden Reformen fortzusetzen. Zwar sei der Abbau von Ungleichgewichten ein schmerzhafter Prozess: "Es führt jedoch kein Weg daran vorbei." Nur so würden die Länder auf den Pfad zu nachhaltigen öffentlichen Finanzen und solidem Wachstum zurückfinden.
Der wichtigste Schritt sei die Erkenntnis der Staats- und Regierungschefs gewesen, dass eine Währungsunion durch eine Finanz-, Fiskal- und eine wahrhafte Wirtschaftsunion sowie durch eine tiefer greifende politische Union ergänzt werden müsse.
Auch die EZB habe zum Abflauen der Krise beigetragen, betonte Draghi. Die EZB habe gezeigt, dass sie im Rahmen ihres Mandats alles tun werde, um die Stabilität des Euro zu wahren: "Nur eine Währung, deren Zukunft nicht in Zweifel steht, kann stabil sein."
Gleichzeitig trat Draghi Sorgen gerade in Deutschland entgegen, die EZB-Politik könne die Inflation anheizen. Angesichts der derzeitigen und erwarteten Inflationsraten gebe es schlicht und ergreifend keine Anzeichen für eine Abweichung vom Preisstabilitätsziel: "Derartige Bedenken sind gänzlich unbegründet."