Schuldenberatung kommt nicht immer schnell genug
Stand: 14.06.2017
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Wiesbaden - Wenn sich zu Hause die Mahnungen türmen und das Konto aus dem Minus nicht mehr herauskommt, sollten Verbraucher eine professionelle Schuldenberatung in Anspruch nehmen. Doch eine aktuelle Auswertung zeigt: Nicht immer bekommt man schnell genug einen Termin.
Schuldner in Deutschland müssen im Schnitt zehn Wochen auf eine professionelle Beratung warten - in besonders schweren Fällen kann dies zu spät sein. Für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten ist eine schnelle Hilfe wichtig, da oft Zahlungsfristen und Mahnverfahren mit weiteren Gebühren im Raum stehen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Extremfall drohten Stromsperren oder eine Kündigung des Mietvertrags.
Beratung nach zehn Wochen nicht immer ausreichend
Nach Angaben der Behörde ist eine Beratung nach zehn Wochen nicht immer ausreichend. Mehr als die Hälfte der Schuldner (63 Prozent) führen das Erstgespräch allerdings innerhalb von drei Wochen. Jeder Zehnte müsse dagegen mehr als 20 Wochen warten. Die längere Wartezeit entsteht häufig, weil es eine zu große Nachfrage nach begrenzten Terminen in einzelnen Beratungsstellen gibt.
Nur knapp jeder Sechste (15 Prozent) kann seine Schuldenberatung in den ersten drei Monaten beenden, für 18 Prozent der Menschen dauert diese mehr als zwei Jahre. Durchschnittlich zieht sich eine Beratung 16 Monate.