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Schuldenbarometer: Zahl der Privatinsolvenzen gesunken

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Hamburg - Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent zurückgegangen und lag erstmals seit 2008 wieder unter der Marke von 130.000. Das geht aus dem am Donnerstag in Hamburg veröffentlichten "Schuldenbarometer" der Auskunftei Bürgel hervor.

"Wir führen den Rückgang auf die weiterhin positive Lage am Arbeitsmarkt zurück", erklärte Geschäftsführer Norbert Sellin. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von einer leicht steigenden Zahl von Privatinsolvenzen aus. Bereits im Schlussquartal habe der Trend gedreht.

Laut Bürgel mussten im vergangenen Jahr 129.743 Bürger Privatinsolvenz anmelden. Häufig betroffen seien vor allem Beschäftigte im Niedriglohnsektor, erklärte die Auskunftei. Weitere Hauptursachen seien Arbeitslosigkeit sowie eine gescheiterte Selbstständigkeit oder Immobilienfinanzierung. Auch private Ursachen wie Scheidungen spielten eine Rolle.

Hinter der insgesamt sinkenden Zahl der Privatinsolvenzen verbargen sich unterschiedliche Trends in den verschiedenen Altersklassen. Bei den 18- bis 21-Jährigen (plus 3,6 Prozent), den 21- bis 30-Jährigen (plus 1,7 Prozent) und den über 61-Jährigen (plus 1,2 Prozent) gab es einen Anstieg. Die meisten Insolvenzen verursachten allerdings die 31- bis 50-Jährigen.

Auch regional gab es gewisse Unterschiede. Relativ zur Bevölkerungszahl wiesen die norddeutschen Bundesländer Bremen (272 Verbraucherinsolvenzen je 100.000 Einwohner), Niedersachsen (209) und Schleswig-Holstein (205) die höchsten Zahlen auf. Am geringsten ist das Problem laut Bürgel in Bayern (115), Baden-Württemberg (116) und Hessen (143). Der Bundesschnitt liegt bei 159 Verbraucherinsolvenzen je 100.000 Einwohner.