SCHUFA: Nachfrage nach Konsumentenkrediten flaut ab
Stand: 22.07.2010
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Wiesbaden - Die Nachfrage nach Konsumentenkrediten hat nach Einschätzung der Auskunftei SCHUFA den Boden erreicht. Nach den beiden durch zahlreiche Sondereffekte verzerrten Jahren 2008 und 2009 kehre der Konsumentenkreditmarkt zur Normalität zurück. Im ersten Halbjahr sank die Nachfrage deutlich. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sind rund elf Prozent weniger Kredite als 2009 geschlossen worden. Dies ergab der von der SCHUFA erstellte Kredit-Kompass, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX und der Nachrichtenagentur dpa exklusiv vorliegt.
Demzufolge pendeln sich das Interesse an Konsumentenkrediten und die Vertragsabschlüsse wieder auf das Niveau vor Beginn der Wirtschaftskrise ein. "Das Jahr 2009 war durch zahlreiche Sondereffekte geprägt, die den Konsum trotz konjunkturellem Einbruch positiv beeinflussten, wie die Verlängerung der Zahlung von Kurzarbeitergeld, die Umweltprämie, ein niedriges Zinsniveau und massive Preissenkungen etwa bei Elektronikartikeln", sagte Neumann "Waren die Verbraucher im Jahr 2008 durch die Wirtschaftskrise verunsichert, so blieb in 2009 für die meisten eine spürbare Betroffenheit aus und das wirkte sich positiv auf die Kauflaune aus."
Positiv sei zudem, dass die Kreditausfälle trotz der stark gestiegenen Abschlusszahl von Konsumentenkrediten in 2009 im ersten Halbjahr 2010 auf stabilem, niedrigem Niveau verblieben. Der Autokauf ist nach Angaben der SCHUFA einer der häufigsten Gründe für die Aufnahme eines Kredits. 38 Prozent aller Menschen, die in den vergangenen fünf Jahren einen Kredit in Anspruch genommen, hätten sich für ein Auto oder ein Motorrad verschuldet, teilte das Unternehmen mit. Das habe eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der SCHUFA ergeben. Die SCHUFA Holding AG verfügt nach eigenen Angaben derzeit über 462 Millionen Informationen von rund 66 Millionen Menschen in Deutschland.