Schäuble verteidigt deutsche Sparpolitik
Stand: 25.06.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Berlin - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) weist vor Beginn des G8-Gipfels in Kanada Kritik der USA an der deutschen Sparpolitik zurück. "Wir müssen, darüber gibt es auch unter den Europäern völlige Einigkeit, maßvoll die zu hohen Defizite zurückführen, ohne das Wachstum zu gefährden", sagte Schäuble am Freitag im RBB-Inforadio. Das mache Deutschland und habe deshalb ein überdurchschnittliches Wachstum.
"Eine solide Finanzpolitik und eine auf Wachstum und Beschäftigung gerichtete Politik sind in Deutschland keine Gegensätze", sagte der Minister weiter. Die USA könnten ihre Verschuldung angesichts einer steigenden Bevölkerungszahl durch Wachstum abbauen, Deutschland könne das bei einer sinkenden Bevölkerung nicht.
Schäuble bekräftigte das Ziel der Bundesregierung, eine weltweite Bankenabgabe und eine Finanztransaktionssteuer einzuführen, notfalls nur in Europa: "Wir werden uns in Europa für eine Finanztransaktionssteuer einsetzen."
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vor dem Treffen betont, dass auf europäischer Ebene versucht werde, einen eigenen Weg zu gehen, sollte es bei dem Gipfeltreffen in Toronto keine Einigung geben. "Eine klare Antwort wäre mir lieber als keine Antwort", sagte Merkel hinsichtlich der Einführung einer globalen Finanztransaktionssteuer.
Beim G8-Treffen in Toronto am Freitag sollte es vor allem um außenpolitische Themen gehen. Anschließend kommt am Samstag die Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer zusammen. Künftig sollen G8 und G20 parallel tagen.