Schäuble spart mit EZB-Hilfe 122 Milliarden Euro
Stand: 06.09.2016
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Berlin - Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat stark dazu beigetragen, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine schwarze Null schreiben kann.
Auf 122 Milliarden Euro summierten sich die Einsparungen bei den Zinsen im Vergleich zu den ursprünglichen Finanzplänen in den Jahren von 2008 bis 2015, berichtete das "Handelsblatt" am Montag. Das gehe aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor, die der Zeitung vorliegt.
"EZB-Chef Mario Draghi hat mit seiner Niedrigzinspolitik mehr für den Haushaltsausgleich geleistet als Wolfgang Schäuble", sagte Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, dem "Handelsblatt". "Bei den historisch niedrigen Zinsen und der guten Konjunktur einen Haushalt ohne Neuverschuldung vorzulegen, ist keine große Kunst."
Am Dienstag beginnen im Bundestag die Beratungen über den Haushalt für 2017. Bei Gesamtausgaben von 328,7 Milliarden Euro habe Schäuble für den Schuldendienst 20,1 Milliarden Euro vorgesehen. Im Jahr 2008 war dafür mit 40,2 Milliarden Euro noch doppelt so viel Geld notwendig gewesen.