S&P hebt Griechenlands Bonität um sechs Stufen an
Stand: 19.12.2012
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Washington - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit des von der Krise geschüttelten Eurolands Griechenland um ganze sechs Noten angehoben. Nach Einschätzung der Ratingagentur sei die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion fest entschlossen, Griechenland in der Eurozone zu behalten.
Griechenlands Kreditwürdigkeit wurde um sechs Stufen vom "teilweisen Kreditausfall" (SD) auf die Wertung B-/B angehoben. Die Agentur sprach am Dienstag von einem stabilen Ausblick für das neue Rating.
Die neuen Kredite für Griechenland im Umfang von 34,3 Milliarden Euro sollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Athen bis Mittwoch ausgezahlt sein. Nach einer am Montag überwiesenen ersten Tranche von sieben Milliarden Euro sollen 11,3 Milliarden Euro für den Rückkauf von Staatsschulden überwiesen werden, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag. Weitere 16 Milliarden Euro würden für die Rekapitalisierung von Banken des hoch verschuldeten Landes erwartet.
IIF spricht von beträchtlichen Risiken
Der Internationale Bankenverband IIF erklärte unterdessen, trotz der teilweise an Griechenland ausgezahlten Kredite der internationalen Gläubiger gebe es nach wie vor beträchtliche Risiken. Das griechische Bruttoinlandsprodukt werde im kommenden Jahr voraussichtlich um vier bis fünf Prozent zurückgehen, außerdem würden neue Sparmaßnahmen den sozialen Zusammenhalt in Frage stellen.
Der IIF äußerte in seiner Erklärung Zweifel an Athens Schuldenrückkauf. Diese Bedenken würden bestehen, solange Griechenland kein Wirtschaftswachstum verzeichne. Die andauernde Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen schränkten Athens Fähigkeit ein, seine Finanzen zu sanieren.
Der IIF vertritt die Interessen von mehr als 470 Geldhäusern weltweit. Griechenland befindet sich im fünften aufeinander folgenden Jahr in der Rezession. Für 2012 wird ein Rückgang des griechischen Bruttoinlandsprodukts um 6,5 Prozent erwartet.
Die Eurogruppe hatte die monatelang blockierten Kredite für Griechenland in der vergangenen Woche freigegeben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) muss seine zunächst eingefrorenen Kredite noch offiziell freigeben. Weitere knapp 15 Milliarden Euro für Griechenland können 2013 folgen. Das Geld stammt aus dem zweiten Hilfspaket für Griechenland, das Anfang des Jahres beschlossen wurde.
Die internationalen Geldgeber machten die Überweisung der Kredite davon abhängig, dass Athen sein Programm zum Rückkauf von Staatsanleihen erfolgreich abschließt. Dies war in der vergangenen Woche geschehen. Ohne die Kredite hätte Griechenland die Staatspleite gedroht.