Rösler will Briten bei Börsensteuer mit ins Boot holen
Stand: 23.01.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will in der Debatte über eine europaweite Finanztransaktionssteuer Großbritannien stärker zu Wort kommen lassen. Der FDP-Minister schlägt eine Steuer nach britischem Vorbild vor. Die Briten verfügen bereits sei einigen Jahren über eine besondere Form der Börsenumsatzsteuer, die sogenannte Stempelsteuer.
"Wenn die Briten sich nicht dem europäischen Modell der Finanztransaktionssteuer annähern können, dann erscheint es sinnvoll, gemeinsam mit den Briten und den anderen europäischen Staaten über das britische Modell zu sprechen", sagte Rösler.
Der Finanzsektor müsse angemessen an den Kosten der Krise beteiligt werden. Die größten Nutznießer säßen im britischen Raum. "Wir haben daher ein besonderes Interesse daran, dass Großbritannien mit dabei ist. Einseitige Wettbewerbsnachteile für den Finanzstandort Deutschland und zulasten der Kunden müssen vermieden werden."
FDP hält an EU-weiter Lösung fest
Die FDP lehnt die Einführung einer Finanztransaktionssteuer nur in den 17 Euro-Ländern ab und fordert die umstrittene Abgabe auf Börsenumsätze in allen 27 EU-Staaten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hingegen hält angesichts des Widerstands von Großbritannien eine Einführung notfalls nur in der Euro-Zone für machbar.