Rentenlücke droht: Junge Leute müssen selbst vorsorgen
Stand: 10.10.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Frankfurt/Main - Vielen jungen Menschen droht eine erhebliche Rentenlücke. Wer seinen Lebenssstandard im Alter halten will, braucht mindestens 60 Prozent des lezten Bruttoeinkommens. Ohne private Vorsorge kommen junge Menschen nicht einmal auf 40 Prozent.
Jungen Menschen in Deutschland droht einer Studie zufolge eine massive Rentenlücke. Vor allem die jüngere Generation müsse zusätzlich vorsorgen, um ihren Lebensstandard im Ruhestand zu sichern, heißt es im "Vorsorgeatlas Deutschland" der Fondsgesellschaft Union Investment, die auch Produkte der privaten Altersvorsorge anbietet.
So groß wird die Rentenlücke ohne private Vorsorge
Die heute 20- bis 34-Jährigen, die besoners von den vergangenen Rentenreformen betroffen sind, brauchen demnach etwa 800 Euro im Monat zusätzlich. Weniger Sorgen müssten sich die 50- bis 65-Jährigen machen.
Das Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg, das die Studie erstellte, geht davon aus, dass zur Sicherung des Lebensstandards im Alter 60 Prozent des letzten Bruttoeinkommens erforderlich sind. Junge Menschen kommen der Prognose zufolge im Ruhestand ohne Zusatzvorsorge im Schnitt auf 981 Euro und damit auf 38,6 Prozent. Die heute 35- bis 49-Jährigen könnten mit 1.048 Euro monatlich rechnen (43,2 Prozent). Deutlich besser stehen Ältere mit 1.184 Euro (64,1 Prozent) da.
Quote allein nicht immer aussagekräftig
Bei den Daten handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte in aktueller Kaufkraft. Der tatsächliche Auszahlungsbetrag wird höher sein. Regional gibt es Unterschiede. Zudem ist die Quote allein nicht immer aussagekräftig. Geringverdiener mit einem Einkommen von weniger als 1.100 Euro brutto kommen im Ruhestand den Berechnungen zufolge zwar auf rund 70 Prozent des letzten Gehaltes. Sie erhalten im Schnitt aber nur 679 Euro monatlich und liegen damit unterhalb der Armutsgrenze.