Ratingagentur Fitch setzt zu Rundumschlag in der Eurozone an
Stand: 22.08.2012
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London - Die Ratingagentur Fitch setzt zu einem erneuten Rundumschlag in der Eurozone an. Für Entspannung in der Krise könnte die Implementierung einer einheitlichen Bankenaufsicht sorgen.
"Falls wir keine Fortschritte bis zum Ende des Jahres sehen, dann sind weitere Abstufungen der Ratings möglich", sagte David Riley, Analyst bei der Ratingagentur Fitch, am Dienstag dem Fernsehsender "Bloomberg". Die Rezessionen in Italien und Spanien würden die Unterstützung für die Reformpolitik und den Euro aufzehren.
Entscheidend für eine Entspannung der Krise ist laut Riley, dass die europäischen Regierungen die geplante einheitliche Bankenaufsicht implementierten und die Europäische Zentralbank (EZB) einen Rahmen zur Unterstützung der Krisenländer schaffe. Die Ankündigung der EZB, dass sie gemeinsam mit den Rettungsfonds Anleihen von Krisenländern kaufen will, könnte "ein großer Schritt" zur Bewältigung der Krise sein, falls das Vorhaben auch umgesetzt werde. Aber es sei noch eine große Frage, ob dies gelinge. Die Notenbank habe hier große Erwartungen geweckt.
Für die Kreditwürdigkeit von Italien sei das Ende der Amtszeit von Premierminister Mario Monti im kommenden Jahr mittlerweile ein größeres Risiko als die wirtschaftlichen Gefahren. "Die derzeitige Regierung hat eine hohe Glaubwürdigkeit", sagte Riley. Monti müsse für "Licht am Endes des Tunnels" sorgen, bevor er ersetzt werde.