Öffentliche Haushalte: Bund und Länder machen Kasse
Stand: 08.04.2015
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Wiesbaden - Zwei unterschiedliche Entwicklungen machten 2014 die öffentlichen Kassen in Deutschland: Während Bund und Länder einen Überschuss in Milliardenhöhe erwirtschaften konnten, schreiben die Gemeinden rote Zahlen.
Die Gemeindekassen verzeichneten insgesamt ein Defizit von rund 700 Millionen Euro. Unter dem Strich habe der öffentliche Gesamthaushalt ein Plus von 6,4 Milliarden Euro erzielt, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit. Zuletzt hatte es 2007 einen Überschuss gegeben, er betrug 9,0 Milliarden Euro. 2013 wies der öffentliche Gesamthaushalt noch ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro aus.
Bund macht Sprung ins Plus
Der Bund verzeichnete 2014 einen Überschuss von 2,3 Milliarden Euro nach einem Defizit von 12,9 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Die Länder erreichten ein Plus von 1,6 Milliarden Euro, 2013 hatte unter dem Strich noch ein Minus von 600 Millionen Euro gestanden.
Bei der Sozialversicherung verringerte sich der Überschuss um 1,7 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro. Hauptgrund sei das Defizit von 2,4 Milliarden Euro bei der gesetzlichen Krankenversicherung, teilte das Bundesamt mit. Nach einem Überschuss von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2013 seien Prämien an die Versicherten gezahlt und zusätzliche freiwillige Leistungen gewährt worden.
Kommunen wechseln von Plus ins Minus
Bei den Gemeinden verlief die Entwicklung umgekehrt: Sie hatten im Vorjahr noch einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro verbucht. Bei ihnen hätten steigende Personalkosten und Investitionen zu Buche geschlagen, sagte eine Destatis-Expertin.
Im Unterschied zum kassenmäßigen Finanzierungsüberschuss des Öffentlichen Gesamthaushalts wurde in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für 2014 ein Überschuss von 18,0 Milliarden Euro berechnet. Für die Abweichung sind nach Darstellung des Bundesamts methodische Unterschiede in den Statistiken verantwortlich.