Niedrigzinsen und die negativen Auswirkungen
Stand: 18.10.2016
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New York - Stanley Fischer, der Vize-Präsident der amerikanischen Notenbank Fed, warnt erneut vor den negativen Auswirkungen des Niedrigzinses. Der aktuelle Leitzins würde die weltweite Finanzstabilität gefährden. Es bestehe laut Fischer die Gefahr einer gefährlichen Preisblase.
Mit dem Vize-Präsidenten der US-Notenbank Fed, Stanley Fischer, hat erneut ein führender amerikanischer Notenbanker vor den Gefahren niedriger Leitzinsen gewarnt. Das ungewöhnlich niedrige Zinsniveau könnte zu einer Bedrohung für die Finanzstabilität werden, sagte Fischer am Montag laut Redetext in New York. Der US-Notenbank-Vize bekräftigte damit jüngste Aussagen der Fed-Präsidentin Janet Yellen. Diese hatte am vergangenen Freitag ebenfalls auf mögliche negative Effekte einer lockeren Geldpolitik über einen längeren Zeitraum verwiesen, gleichzeitig aber auch die Vorteile einer extrem expansiven Geldpolitik hervorgehoben.
Bei einigen Mitgliedern des geldpolitischen Rates der Fed gebe es die Sorge um die Finanzstabilität, sagte Fischer weiter. Hinweise auf den konkreten Termin einer möglichen Zinsanhebung gab er im Redetext nicht. Während die nächste Zinssitzung im November nach Einschätzung von Experten und Anlegern kaum für eine Anhebung infrage kommt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung im Dezember derzeit an den Finanzmärkten mit über 60 Prozent eingepreist. Seit der ersten und bislang einzigen Zinsanhebung der Fed nach der Finanzkrise im Dezember 2015 hält die Notenbank den Leitzins in einer Spanne zwischen 0,25 Prozent bis 0,50 Prozent. Die extrem lockere Geldpolitik führender Notenbanken der Welt über einen langen Zeitraum verstärken bei Marktbeobachtern die Sorge vor dem Entstehen von gefährlichen Preisblasen an den Finanzmärkten.