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Niedriegzinsniveau nagt an Renditen von Lebensversicherungen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Stuttgart - Insgesamt 1,4 Billionen Euro haben die Deutschen laut Statistik des Bundesverbandes der deutschen Banken in Lebens- oder Rentenversicherungen investiert. Ein Großteil davon entfällt auf Lebensversicherungen, denn diese galten lange Zeit galten als absolut sicher. Doch inzwischen werden kritische Stimmen lauter.

Der Grund: "Versicherungen müssen die Gelder ihrer Kunden konservativ anlegen, um die Kapitalgarantien einhalten zu können", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Daher investieren sie vor allem in festverzinsliche Papiere, also Renten, Pfandbriefe oder Anleihen. Doch gerade die Rendite der sicheren Anleihen etwa aus Deutschland ist stark gesunken. Die derzeitige Niedrigzinsphase trifft Versicherer also besonders.

Garantiezins nur noch bei 1,75 Prozent

Kein Wunder, dass die Rendite von Lebensversicherungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist. 4,0 Prozent betrug der Garantiezins bei Verträgen, die zwischen 1994 und 1999 abgeschlossen wurden. Mittlerweile liegt er bei 1,75 Prozent. Inklusive der erwirtschafteten Überschüsse kommen Kunden auch heute noch auf durchschnittliche Renditen von etwa 4 Prozent - und damit auf mehr als bei anderen Anlagen.

Doch je länger die derzeitige Niedrigzinsphase dauert, desto problematischer kann dies für die Versicherer werden. "Es wird immer schwieriger, die hohen Zusagen von früher einzuhalten", erklärt Finanzexperten Nauhauser. Möglicherweise müssen sie immer höhere Risiken eingehen." Zwar sind die Einlagen etwa durch den Sicherungsfonds Protektor geschützt. Doch ob diese Garantien im Ernstfall auch wirklich ausreichen, ist nach Ansicht von Nauhauser nicht absolut sicher.

Vorzeitige Kündigung kostet bares Geld

Dennoch sind Lebensversicherungen weiterhin vergleichsweise gut geschützt. Halten Kunden ihren Vertrag bis zum Ende der Laufzeit, können sie auf die Rendite zählen. Das Problem ist aber, dass viele Verträge vor dem regulären Ablauf gekündigt werden. Die Folge bei einem vorzeitigen Ausstieg sind oft finanzielle Verluste, denn nicht immer bekommt man alle eingezahlten Beiträge zurück.

Außerdem wird nur ein Teil der Beiträge sicher verzinst. Der Rest fließt in den Todesfallschutz. Hinzu kommen Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie Provisionen. Das Problem: Kunden könnten diese Kosten oft gar nicht erkennen, denn nicht immer werden sie klar ausgewiesen. Aus Sicht von Verbraucherschützern sind Lebensversicherungen daher nicht unbedingt die beste Anlagemöglichkeit.