Neuseelands Notenbank überrascht Finanzmärkte
Stand: 11.05.2017
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Wellington - Die Notenbank Neuseelands hat für einen kleinen Schock am Finanzmarkt gesorgt. Sie hat sich unerwartet gegen eine Zinsanhebung ausgesprochen, woraufhin die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar ein Prozent verlor. "Die Geldpolitik bleibt für eine beträchtliche Zeit unterstützend", heißt es in einer Erklärung vom Donnerstag.
Zuvor hatte die Zentralbank ihren Leitzins wie erwartet bei 1,75 Prozent belassen. Im geldpolitischen Ausblick signalisierte sie eine anhaltend lockere Haltung. Die Notenbank verwies auf "zahlreiche Unsicherheiten", die es erforderten, den Kurs der Geldpolitik flexibel zu halten. Eine verfrühte Zinsstraffung könnte das Wirtschaftswachstum gefährden und die Inflation sinken lassen, heißt es in der Erklärung zum Zinsentscheid.
Den jüngsten Anstieg der Inflation in die Mitte des Zielbandes der Zentralbank von 1 bis 3 Prozent führte Notenbankchef Graeme Wheeler vor allem auf "temporäre Effekte" zurück. Das Wirtschaftswachstum des Landes ist schon seit längerem stabil und solide. "Der Wachstumsausblick bleibt positiv", bekräftige Wheeler. Dennoch scheint es nicht, wie von einigen Marktteilnehmern erwartet, im Laufe des kommenden Jahres zu Zinsanhebungen zu kommen.