Neue Spekulationen über baldigen Staatsausstieg aus Commerzbank
Stand: 22.07.2013
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Frankfurt/Main - Die Spekulationen über einen baldigen Ausstieg des Bundes aus der Commerzbank halten an. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" aus dem Umfeld des Rettungsfonds Soffin gilt es als wahrscheinlich, dass sich der Bund in absehbarer Zeit von seinen restlichen gut 17 Prozent an dem Institut trennen wird. "Damit ist in den nächsten sechs Monaten zu rechnen", zitiert das Magazin in seiner neuesten Ausgabe. Zuletzt waren diverse ausländische Großbanken als mögliche Interessenten gehandelt worden: die spanische Santander, die Schweizer UBS und die französische BNP Paribas.
Aktuell wäre der restliche Staatsanteil an dem Dax-Konzern - das Pfand für die Rettungsmilliarden aus den Jahren 2008/2009 - nur mit Milliardenverlust zu veräußern. Würde der Bund beim derzeitigen Aktienkurs aussteigen, verlöre der Staat fast vier Milliarden Euro.
Im Bundestag gibt es einem "Spiegel"-Bericht zufolge sowohl aus der Regierungskoalition als auch aus der Opposition Vorbehalte gegenüber einem schnellen Verkauf. "Wir sollten unsere Anteile nicht verscherbeln, die Restrukturierung des Instituts braucht Zeit", zitiert das Magazin FDP-Fraktionsvize Florian Toncar. Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick betonte, es gehe nicht um ein paar Monate mehr oder weniger: "Es muss eine Lösung geben, die dem langfristigen Interesse der Steuerzahler entspricht." Auch SPD-Chefhaushälter Carsten Schneider sprach sich im "Spiegel" gegen "Hauruck-Aktionen" aus.