Neue Runde in Athen: Gläubiger prüfen Finanzen
Stand: 04.04.2016
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Athen - Die Richtung Griechenlands ist weiterhin ungewiss. Gläubiger und Experten wollen am Montag in Athen über die Einigung der Finanzkrise neu diskutieren. Mittelpunkt der neuen Gespräche werden die Sanierungen der griechischen Finanzen sein und die Frage, wie weit der Staat dabei vorangekommen ist. "Das erste Treffen wird am Nachmittag stattfinden", lautet es aus Bereichen des Athener Finanzministeriums. Die neue Kontrolle wird sowohl von Athen als auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Erwartungen verfolgt.
IWF sieht Rettungsprogramm noch in weiter Ferne
Der IWF sieht nämlich eine Einigung auf ein "schlüssiges" Rettungsprogramm für Griechenland noch weit entfernt. IWF-Chefin Christine Lagarde schrieb in einem am Sonntag veröffentlichten Brief an den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, sie habe immer wieder betont, "dass wir nur ein Programm unterstützen können, das glaubwürdig ist und auf realistischen Voraussetzungen basiert". Eine Reaktion dazu gab es in Athen zunächst nicht.
Lagarde regierte damit auf ein Schreiben von Tsipras, in dem dieser eine Klarstellung der IWF-Position verlangt hatte. Hintergrund ist die Veröffentlichung des angeblichen Protokolls eines abgehörten Telefonats zwischen IWF-Vertretern durch die Enthüllungsplattform Wikileaks. Darin soll es um die weitere Verhandlungsstrategie des IWF gegangen sein, der einen Schuldenschnitt für Griechenland will.
Ziel müsse es sein, "Griechenland auf einen robusten Wachstumspfad zu bringen und zugleich seine Schuldentragfähigkeit wiederherzustellen", schrieb Lagarde. Andernfalls könne es kein Vertrauen wiederherstellen und bald wieder gezwungen sein, weitere fiskalische Maßnahmen zu treffen. "Im Interesse des griechischen Volkes müssen wir diese Verhandlungen zu einem raschen Abschluss bringen", betonte die IWF-Chefin.
Weitere Hilfsgelder erst bei erfolgreichem Reformpaket
Erst wenn sich beide Seiten auf alle notwendigen Maßnahmen verständigen und die griechische Regierung das Reformpaket durchs Parlament bringt, kann das pleitebedrohte Land mit weiteren Hilfsgeldern der internationalen Geldgeber rechnen.
Allerdings steht noch bei wichtigen Themen eine Einigung aus. Dazu gehören nach übereinstimmenden Berichten der griechischen Finanzpresse eine Rentenreform, Regelungen für die sogenannten faulen Kredite und Steuererhöhungen.
Bei den Verhandlungen geht es um ein weiteres Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro. Ohne diese Finanzhilfe droht Griechenland bis zum Sommer erneut die Zahlungsunfähigkeit.