Neue Grundsätze sollen Anlageberatung der Sparkassen verbessern
Stand: 12.11.2010
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Berlin - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat sich mit der Gewerkschaft Verdi auf Richtlinien für die Kundenberatung geeinigt. "Im Mittelpunkt der Beratung von Mensch zu Mensch stehen die Ziele und Bedürfnisse des Kunden", heißt es da. Sparkassenberater waren in die Kritik geraten, weil sie Kunden Produkte empfohlen hatten, die eine hohe Verkaufsprovision versprachen.
Die Sparkassen einigten sich mit der Gewerkschaft nun auf ein "variables Vergütungssystem". Demnach sollen Sparkassen-Berater nicht allein nach Verkaufserfolg, sondern auch nach der Zufriedenheit ihrer Kunden bezahlt werden. "Ein reiner Produktverkauf ohne Rücksicht auf die Bedürfnislage von Kunden entspricht nicht der Philosophie der Sparkassen und ihrer Berater", heißt es in den neuen Grundsätzen. Die Anlageberatung soll verständlicher werden, so dass Kunden Risiken besser erkennen können. Bei Wertpapiergeschäften sei ein Protokoll anzufertigen. Dies ist seit Jahresanfang gesetzlicher Standard.
Erst im Juli hatte die Stiftung Warentest in einer Studie die schlechte Anlageberatung deutscher Geldinstitute festgestellt. Insgesamt schnitten die untersuchten Geldhäuser dabei noch schlechter ab als bei einer vergleichbaren Studie im Sommer 2009. Die Note "gut" wurde gar nicht vergeben.
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