Nachhaltige Geldanlagen: Schwarze Schafe in grünem Pelz?
Stand: 10.06.2013
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Hamburg - Sie sind beliebt, aber auch riskant: grüne oder nachhaltige Geldanlagen. "Immer mehr Anleger wollen mit ihrem Geld auch Gutes tun", sagte Thomas Pfister von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dem dpa-Themendienst. Einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherschützer zufolge können sich 44 Prozent der Sparer vorstellen, mehr auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit bei ihrer Geldanlage zu achten. "Das Problem: Es tummeln sich in diesem Bereich viele schwarze Schafe", sagte Pfister auf der Internationalen Konferenz zu Finanzdienstleistungen am Freitag in Hamburg. Anleger müssten daher sehr aufmerksam sein.
Nachhaltig, umweltfreundlich oder gut für das Klima - mit diesen positiv besetzten Schlagwörtern versuchten viele Anbieter, Sparer von sich zu überzeugen. Gleichzeitig stellten sie hohe Renditen in Aussicht. "Eine Beteiligung an einem Windpark kann aber durchaus gefährlich sein", warnte Pfister. "Bleibt der Wind mal länger aus, kann das auch die Rendite schmälern."
Außerdem handele es sich bei den Angeboten oft um unternehmerische Beteiligungen. Das bedeutet: "Anleger tragen hier das unternehmerische Risiko", erläuterte der Verbraucherschützer. Die Folge könne ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals sein. "Es gibt keine Einlagensicherung wie zum Beispiel bei klassischen Zinsprodukten."
Grundsätzlich gilt: "Auch klimafreundliche oder nachhaltige Anlagen unterliegen einem Spannungsverhältnis von Risiko, Liquidität und Rendite", erklärte Pfister. Anleger sollten sich daher auch bei nachhaltigen Geldanlagen dieselben Fragen stellen wie bei anderen Geldanlagen: Was ist das Anlageziel? Welches Risiko kann eingegangen werden? Und nicht zuletzt gilt: "Investieren Sie nie ihr gesamtes Vermögen, sondern immer nur einen Teil."