Moody's setzt zum Rundumschlag in der Bankenwelt an
Stand: 16.02.2012
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New York/London/Berlin - Die Rating-Agentur Moody's will die Bonität der halben Bankenwelt unter die Lupe nehmen. Als Grund für die geplante Aktion nannte die Agentur die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Schuldenkrise sowie die sich allgemein verändernden Finanzmärkte.
Am späten Mittwoch kündigte Moody's an, die Kreditwürdigkeit von weit mehr als 100 Instituten zu überprüfen. Dabei handelt es sich vor allem um europäische Spieler wie die Deutsche Bank, die britische HSBC oder die Schweizer UBS.
Aber auch mehrere bedeutende Wall-Street-Häuser sind unter den Kandidaten für eine mögliche Herabstufung des Ratings, darunter Branchenprimus JPMorgan Chase, die Citigroup und Goldman Sachs.
Sechs Eurostaaten wurden bereits herabgestuft
Erst am Montag hatte die Agentur sechs Eurostaaten herabgestuft sowie die Topnoten von Frankreich, Großbritannien und Österreich infrage gestellt. Eine schlechtere Kreditwürdigkeit bedeutet dabei in der Regel, dass die Aufnahme von frischem Geld teurer und schwieriger wird. Deutschland als wirtschaftlich stärkster Staat in Europa war indes verschont geblieben.
Nichtsdestotrotz stellte Moody's auch mehrere deutsche Institute samt deren Tochtergesellschaften nun unter Beobachtung. Neben der Deutschen Bank samt der Postbank sind das die Commerzbank, die DekaBank, die genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ und WGZ, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die Norddeutsche Landesbank. Hinzu kommen deutsche Tochtergesellschaften ausländischer Großbanken.