Minijob-Zentrale: Mindestlohn mitverantwortlich für Minijob-Abbau
Stand: 19.06.2015
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Bochum/Nürnberg - Im ersten Quartal des Jahres ist die Zahl der Minijobber stark gesunken. Nach Einschätzung der Minijob-Zentrale in Bochum ist das auch eine Folge des Mindestlohns.
Zwar habe die Minijob-Zentrale keine genauen Daten darüber. Auch wenn die Zahlen in der Vergangenheit immer geschwankt hätten, sei der Rückgang der Minijobs in diesem Umfang aber schon "ungewöhnlich", sagte Behördensprecher Wolfgang Buschfort der Deutschen Presse-Agentur. "Eine gewisse Wahrscheinlichkeit ist sicher da, dass das etwas mit dem Mindestlohn zu tun hat. Andere Gründe fallen uns jedenfalls nicht ein", fügte der Sprecher hinzu.
Nach seinen Angaben sank die Zahl der Minijobber im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent oder knapp 190.000 auf 6,6 Millionen. Im Vergleich zum Vorquartal ging die Zahl der Minijobber sogar um 3,5 Prozent oder 237.000 zurück, berichtete Buschfort. Die größten Verluste meldete die Kfz-Branche: In Autohäusern und Autowerkstätten sank die Zahl der Minijobber um fast 63.000 auf 1,198 Millionen. Ob diese Minijobs ganz weggefallen oder in reguläre Arbeitsplätze mit Versicherungspflicht umgewandelt wurden, wisse man bei der Minjob-Zentrale nicht.
Gemessen am bisherigen Durchschnittsverdienst der Minijobber müssten sich die Auswirkungen des Mindestlohns eigentlich in Grenzen halten, sagte der Sprecher. Bereits 2010 habe der durchschnittliche Minijob-Stundenlohn bei 8,19 Euro gelegen. Inzwischen schätzt ihn Buschfort auf 8,30 Euro. Allerdings schwankten die Minijob-Löhne je nach Branche stark. "Im Friseurhandwerk dürften die Stundenlöhne durch den Mindestlohn stark gestiegen sein. Es gibt aber auch Ärzte, die nur wenige Stunden im Monat als Minijobber arbeiten. Bei denen spielt die Mindestlohnregelung gar keine Rolle, weil sie schon bisher deutlich darüber lagen", sagte Buschfort.