Millionen-Boni für HRE-Banker sorgen für scharfe Kritik
Stand: 20.09.2010
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Düsseldorf - Boni-Zahlungen in Höhe von 25 Millionen Euro an Banker des Münchner Kriseninstituts Hypo Real Estate (HRE) sorgen für Empörung. "Wenn schon der Staat die Zombie-Bank HRE von den Untoten auferstehen lässt, hätte die Bundesregierung noch unter Schwarz-Rot Vertragsänderungen bei den Boni-Zahlungen zur Bedingung für eine Hilfe machen müssen", sagte der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler "Handelsblatt Online". Die HRE werde zur "Never-Ending-Story" für den deutschen Steuerzahler, kritisierte er. Umso wichtiger sei es nun, die Bankenaufsicht jetzt endlich bei der Bundesbank zu konzentrieren.
Auch von den Grünen kam scharfe Kritik: Es sei niemandem zu vermitteln, dass Steuerzahler für millionenschwere Boni aufkommen müssten, wenn die Bank 2,2 Milliarden Euro Verluste mache, sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick. "Ich erwarte von der Bundesregierung Aufklärung darüber, ob die Boni ausschließlich aufgrund von Verträgen zu zahlen waren, die vor der Verstaatlichung vereinbart wurden, und keine Möglichkeit bestand, die Zahlungen zu vermeiden."
Der "Spiegel" hatte am Samstag vorab berichtet, dass die HRE-Banker Boni in Höhe von 25 Millionen Euro für das Jahr 2009 bekommen. Mitarbeiter der maroden Staatsbank hätten auf alte Zusagen gepocht und mit Klagen gedroht. Wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtete, hätten einige HRE-Mitarbeiter so mehr als eine Million Euro kassiert, obwohl die Vorstandsgehälter bei der Skandalbank nach wie vor auf 500 000 Euro begrenzt sind.