Mehrheit der Deutschen will Griechenlands Euro-Austritt
Stand: 14.05.2012
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Frankfurt - Eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungs-Dienstleisters Toluna und Thöring Heer & Partner hat ergeben, dass 73 Prozent der Deutschen sich einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone wünschen. 1.000 Bundesbürger wurden zu den Folgen der Wahlergebnisse in Griechenland und Frankreich befragt.
"Sparen oder raus" - der Appell von Finanzminister Wolfgang Schäuble an Griechenland trifft offenbar die Mehrheits-Meinung der Bundesbürger. Zum Schutz des Euro wünschen sich mehr als 70 Prozent der Deutschen, dass die Helenen die Gemeinschaftswährung verlassen. Rund 60 Prozent werten das Signal gegen die strikte Sparpolitik nach den Wahlen in Griechenland und Frankreich als ernsthafte Bedrohung für den Euro.
Die Bundesbürger sind jedoch mehrheitlich der Auffassung, dass es mit Haushaltsdisziplin alleine nicht getan ist. Der strikte Sparkurs sollte um eine Strategie für Wachstum und Arbeitsplätze ergänzt werden - davon ist jeder zweite Befragte überzeugt. Nur eine Minderheit meint, sparen alleine sei das Erfolgsrezept (25 Prozent).
Trotz aller Sparzwänge zeigen viele Deutsche durchaus Verständnis für die Wut der Griechen. Mehr als Prozent räumen ein, die Einhaltung der Sparverträge sei für die Bürger nicht länger zumutbar. Zum Zahlmeister für die Griechen wollen die Befragten jedoch nicht werden: Weniger als 30 Prozent sind der Meinung, alle Euro-Staaten sollten für die Schulden der Mitglieder mit schwachen Haushalten einstehen. Stattdessen sprechen sich rund 70 Prozent dafür aus, dass Griechenland das Spardiktat beendet, aus der Eurozone austritt und in eine geordnete Insolvenz geht.