Magnetstreifen ade: Neue Girocard setzt auf Chip
Stand: 31.08.2012
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Berlin - Sparkassen und Banken werden künftig nur noch Girocards mit Chips herausgeben. Noch in diesem Jahr sollten sieben Millionen Sparkassen-Kunden die neuen Karten erhalten, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Bei den neuen Girocards erfolgt die Sicherheitsüberprüfung an Geldautomaten nur noch über den Chip – der Datenabgleich per Magnetstreifen entfällt.
Der neue Chip enthalte alle notwendigen Sicherheitsinformationen, der Magnetstreifen werde nur noch im Ausland gebraucht, etwa in den USA, sagte Wolfgang Adamiok, beim Sparkassenverband für die Kartensysteme zuständig. Weil die Karte nicht mehr durch den Leser gezogen werden muss, bleibe sie auch länger haltbar. Nach den Sparkassen sollen auch die Banken im kommenden Jahr mit Karten neuen Typs nachziehen.
Händler, die bei Kartenzahlungen noch auf die Unterschrift statt auf Eingabe der PIN-Nummer setzen, können vereinzelt Probleme bekommen, wenn sie ihre Software nicht rechtzeitig aktualisieren. Der Handelsverband Deutschland und der Sparkassenverband sehen hier die Betreiber der Datennetze und die Aufsteller der Endgeräte in der Pflicht. Die Verbände empfehlen den Kunden deshalb, die neue Girocard erst ab Dezember 2012 einzusetzen. Insgesamt gibt es in Deutschland 90 Millionen Girocards, etwa die Hälfte davon wird von den Sparkassen ausgegeben.
Chip erhöht die Sicherheit
Der Chip bietet nach Angaben von Adamiok mehr Sicherheit als der veraltete Magnetstreifen. Über den Streifen wurde in der Vergangenheit am Geldautomaten geprüft, ob es die sich um eine echte Karte und nicht um eine gefälschte Kopie handelt. Bereits 2001 hatte sich abgezeichnet, dass mit der Einführung des Chip-Standards die Tage des Magnetstreifens gezählt sind.
Schwierigkeiten könnte es eventuell in jenen Geschäften geben, die bisher noch kein Software-Update für ihr Kassen-Terminal vorgenommen haben. Banken und Sparkassen gehen aber davon aus, dass diese Terminals noch bis Jahresende umgestellt werden.
Betroffen von Problemen könnten Geschäfte sein, die ihren Zahlungsverkehr mit den Kunden noch ausschließlich über das sogenannte ELV-Offline-Verfahren abwickeln. Dabei wird aus den Käuferdaten auf dem Magnetstreifen eine Lastschrift erzeugt, die dann beim Zentralrechner des Netzbetreibers abgeglichen wird. ELV-online-Verfahren und electronic-cash sind nicht betroffen. Bei System electronic-cash, das von den Banken und Sparkassen betrieben wird, ist eine PIN-Nummer vorgeschrieben, der Händler erhält eine Zahlungsgarantie.