Leitzins verharrt auf Rekordtief
Stand: 04.05.2012
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Frankfurt/Barcelona - Die Zinsen bleiben weiter im Keller: Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins für den Euroraum bei 1,0 Prozent. Obwohl die Sorge über ein Ausufern der Schuldenkrise zuletzt wieder gestiegen ist, verzichteten die Währungshüter bei ihrer auswärtigen Sitzung in Barcelona am Donnerstag auf weitere Zinsschritte.
Nach ihrer jüngsten Geldflut sehen die Währungshüter Politik und Banken am Zug. Im Dezember und Februar hatte die EZB den Banken extrem billiges Geld für bis zu drei Jahre angeboten. Die Institute liehen sich insgesamt gut eine Billion Euro. Notenbank-Präsident Mario Draghi mahnte, die Krisenhilfe zu Reformen zu nutzen.
Obwohl sich die Lage an den Finanzmärkten wieder zuspitzte, erwarten Volkswirte zunächst keine weiteren Krisenmaßnahmen der EZB. Zumindest aus Deutschland gibt es immer wieder Forderungen nach einem Ende des für die Geldpolitik nicht ungefährlichen Feuerwehreinsatzes.
Mit Spannung wird erwartet, welche Antworten die Währungshüter auf den Problemberg des Gastlandes Spanien haben werden. An der Pressekonferenz am Nachmittag wird auch Spaniens Notenbank-Präsident Miguel Fernández Ordóñez teilnehmen. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone kämpft mit Immobilienblase und Bankenkrise, Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit. Gegen die Sparpläne der Regierung formiert sich Widerstand. Aus Sorge vor Krawallen zur EZB-Sitzung zog die Polizei ein Großaufgebot an Beamten zusammen.