Leitzins bleibt auf historischem Tiefstand
Stand: 04.03.2010
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Frankfurt/Main – Erwartungsgemäß hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag den Leitzinssatz für die Eurozone bestätigt. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen, bleibt bei 1,00 Prozent, wie die EZB nach einer Ratssitzung in Frankfurt am Main mitteilte. Für den Verbraucher bedeutet das, dass bei der Höhe der Tagesgeldzinsen sowie der Kreditzinsen vorerst keine spürbare Veränderung zu erwarten ist. Die Notenbank hatte ihren Leitzins zuletzt im Mai um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 1,00 Prozent gesenkt.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bekräftigte bei der Erläuterung des Zinsbeschlusses frühere Kernaussagen zur Einschätzung der Wachstums- und Inflationsaussichten. Die Euroraum-Wirtschaft wachse, allerdings dürfte die Erholung uneinheitlich verlaufen. Für 2010 sei ein langsames Wachstum zu erwarten, wobei das Umfeld weiterhin von hoher Unsicherheit gekennzeichnet sei.
Weiter sagte Trichet, die Inflationsentwicklung dürfte über den geldpolitisch relevanten Zeitraum hinweg gedämpft bleiben. Kurzfristig dürfte die Jahresteuerung bei rund einem Prozent liegen. Auch die geldpolitische Analyse bestätige einen mittelfristig niedrigen Inflationsdruck. Die Risiken für den Wachstums- und den Inflationsausblick bezeichnete Trichet als "weitgehend ausgewogen".
Trichet stellte eine Reihe von Entscheidungen vor, mit denen das Bankensystem des Euroraums weiterhin zu sehr günstigen Konditionen mit Liquidität versorgt werden soll. Das diene der Kreditversorgung des Euroraums, sagte Trichet. Mit diesen Entscheidungen habe sich aber nicht die geldpolitische Ausrichtung der EZB geändert.