Lebensversicherung: Garantiezins allein nicht attraktiv genug
Stand: 28.01.2015
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Berlin - Der Garantiezins auf Lebensversicherungen soll vorerst stabil bleiben. Dennoch raten viele Verbraucherschützer davon ab, diese als Kapitalanlage zu nutzen. 1,25 Prozent seien nicht attraktiv genug.
Zwar empfiehlt die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV), den Zins für Neuverträge 2016 nicht zu verändern. Die Lebensversicherung als Geldanlage wird von Verbraucherschützern aber skeptisch beurteilt.
Das habe im Wesentlichen zwei Gründe:
1. Undurchsichtige Kosten
Kunden wissen oft nicht, welcher Anteil ihres Versicherungsbeitrags in die Kosten fließt, sagt Theo Pischke von der Stiftung Warentest.
Von den Beiträgen, die der Kunde einzahlt, ziehen die Versicherer einen Teilbetrag für den Todesfallschutz, die Verwaltungs- und die Abschlusskosten ab. Die Versicherer müssen angeben, welche Kosten der Versicherte trägt und welche Beträge in den Spartopf fließen. In der Praxis sei das nicht immer ersichtlich, beklagt Pischke. Die Versicherer stellten die Zusammensetzung oft verklausuliert dar.
2. Mangelnde Flexibilität
Bei einer Kapitallebensversicherung ist das Geld über Jahrzehnte gebunden, Anlegern geht somit die Flexibilität verloren. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sei das unrentabel, erklärt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Expertin rät, den Sparbetrag lieber in Bankprodukte wie Tages- oder Festgeld zu stecken, denn bei Zinsveränderungen können Verbraucher so den Anbieter schneller wechseln.
Die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 2/2015) rät davon ab, derzeit neue Lebensversicherungen abzuschließen. Mit einem Garantizins von 1,25 Prozent seien die Angebote nicht mehr attraktiv.