Lagarde fordert weiterhin ESM-Aufstockung
Stand: 24.01.2012
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Berlin - Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, bekräftigte am heutigen Dienstag gegenüber dem Radiosender Deutschlandradio Kultur ihre Forderung nach einer Aufstockung des Euro-Rettungsschirms ESM. "Die Idee hinter dem Schutzwall ist, dass dieser so groß ist, dass Investoren, Menschen, die finanzieren und die auch spekulieren, entmutigt werden, weil die Brandmauer zu dick ist, so, dass das Feuer nicht durchkommt", so Lagarde.
Lagarde betonte, es bestehe global ein Finanzierungsbedarf von einer Billion Dollar in den nächsten zwei Jahren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine Ausweitung ab. Die Finanzminister des Eurogebiets hatten sich in der Nacht auf Dienstag darauf geeinigt, es bei den bisherigen Vereinbarungen des EU-Gipfels vom Dezember zu belassen. Das Volumen soll vorerst bei 500 Milliarden Euro bleiben und im März überprüft werden.
EFSF und ESM müssen zusammenwirken
Lagarde sagte im Interview, der derzeitige Rettungsschirm EFSF plus der künftige Stabilitätsmechanismus ESM müssten zusammenwirken. "Wenn das der Fall ist, werden IWF-Mitglieder sehr gerne erstens die Ressourcen erhöhen, zweitens diejenigen unterstützen weltweit, nicht nur in der Eurozone, die Hilfe brauchen und die Bedingungen erfüllen."
In der Debatte über einen Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin forderte Lagarde gemeinsame Regeln für die Finanzpolitik und Wettbewerbsfähigkeit. Dabei müsse es auch Sanktionen geben, falls die Disziplin nicht eingehalten werde. "Das ist absolut notwendig", sagte die IWF-Direktorin.
Lösung für Griechenland ist essentiell
Lagarde unterstrich die Bedeutung einer Einigung bei den schwierigen Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Banken. Sie wollte sich dabei nicht auf Prozentpunkte bei dem Schuldenschnitt festlegen. "Es gibt viele verschiedene Wege, der Katze das Fell über die Ohren zu ziehen", sagte sie. Das Ergebnis werde wichtig sein, um ein Hilfsprogramm zu entwerfen, das für Griechenland umgesetzt werden könne.