Kurz notiert: Die Europäische Zentralbank
Stand: 09.02.2011
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Frankfurt/Main - Als Hüterin der europäischen Gemeinschaftswährung, dem Euro, hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen - das bedeutet nach ihrem eigenen Verständnis eine jährliche Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent. Inzwischen wird in 17 von 27 EU-Ländern mit dem Euro bezahlt. Nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank ist die 1998 gegründete EZB politisch unabhängig. Oberstes Entscheidungsgremium ist der Rat mit den Vertretern der nationalen Notenbanken.
Neben ihrer wichtigsten Aufgabe, der Festsetzung der Leitzinsen im Euroraum, kann die EZB auf verschiedene Weise Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung nehmen. Nicht zu unterschätzen ist dabei ihre Rhetorik: Jedes Wort des französischen Präsidenten Jean-Claude Trichet (68), der nach acht Jahren an der Spitze sein Amt im Herbst abgibt, wird an den Finanzmärkten auf die Goldwaage gelegt. Außerdem ist die Zentralbank für die Ausgabe der Euro-Noten verantwortlich.
Seit 2010 kauft die EZB zur Stabilisierung der Währung auch Staatsanleihen von hochverschuldeten Euro-Ländern an. Die Maßnahme stößt aber sogar intern auf Kritik, zum Beispiel bei Bundesbank-Präsident Axel Weber. Der 53-Jährige wurde bisher als wahrscheinlichster Nachfolger Trichets gehandelt.
Sitz der EZB ist, ebenso wie der der Bundesbank, die deutsche Finanzmetropole Frankfurt am Main. Derzeit auf den "Euro-Tower" und andere Gebäude verstreut, sollen die rund 1.400 Mitarbeiter in einigen Jahren in einen neuen Wolkenkratzer umziehen.