Kreditkartenanbieter Visa profitiert vom Wirtschaftsaufschwung
Stand: 03.02.2011
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San Francisco - Der Kreditkartenanbieter Visa verdient an der gestiegenen Kauflust der Menschen. Im ersten Geschäftsquartal (Ende Dezember) kletterte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf unterm Strich 884 Millionen Dollar. Anzahl und Volumen der Zahlungen hätten weiter zugenommen, erklärte Firmenchef Joseph Saunders am Mittwoch in San Francisco.
Bei jedem einzelnen Einkauf zwackt Visa eine Gebühr ab. Die Erträge stiegen so um 14 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Visa ist die Nummer eins der Branche vor Mastercard und American Express. Sowohl Visa als auch Mastercard verleihen das Geld aber nicht selbst, sondern übernehmen nur die Abwicklung der Zahlungen. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen die Partner - das sind zumeist Banken, aber auch Fluggesellschaften oder Autoverleiher.
Insgesamt flossen 897 Milliarden Dollar durch die Hände von Visa, ein Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damals hatte noch die Wirtschaftskrise auf die Kauflust der Verbraucher und Firmen gedrückt. Auch gegenüber anderen Jahreszeiten ist die Summe hoch. In das Quartal fiel Weihnachten.
Firmenchef Saunders versprach weiteres Wachstum fürs Jahr. Die Erträge sollen um bis zu 15 Prozent zulegen. Er will insbesondere jene Märkte ins Visier nehmen, bei denen die Zahlung mit Bargeld und Schecks Usus ist. Besonders in den Vereinigten Staaten werden viele Rechnungen noch mit Schecks beglichen, Überweisungen sind eher unüblich.
Mit der Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CyberSource stellt sich Visa zudem breiter auf. Denn das klassische Kartengeschäft steht vor einigen Unwägbarkeiten, vor allem den neuen Finanzmarktgesetzen in den USA. Diese sollen die Verbraucher besser vor zu hohen Kreditzinsen schützen. Die Finanzfirmen fürchten dadurch Einnahmeausfälle. American Express hatte sich aus den gleichen Gründen das bekannte deutsche Bonusprogramm "Payback" geschnappt.