Kreditablösegebühr: Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz
Stand: 20.07.2012
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Stuttgart - Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz bei der Berechnung der Gebühren, die Banken bei vorzeitiger Ablösung eines Immobilienkredits kassieren. Die entsprechenden Berechnungen der Kreditinstitute seien uneinheitlich und fielen oft zum Nachteil der Verbraucher aus, kritisierte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart.
Die Verbraucherschützer werteten demnach 224 Fälle aus - dabei lag in 82 Prozent der Fälle die Berechnung der Bank über derjenigen der Verbraucherzentrale.
Im Durchschnitt wichen die Berechnungen den Angaben zufolge um neun, in Einzelfällen sogar um mehr als 350 Prozent vom Ergebnis der Verbraucherzentrale ab. Sogar innerhalb der einzelnen Kreditinstitute wurden erhebliche Abweichungen festgestellt. "Die Banken können ihre Berechnungsparameter beinahe willkürlich festlegen", erklärte der Referent für Altersvorsorge, Banken und Kredite bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Niels Nauhauser. "Und das machen sie in der Regel natürlich zu ihren Gunsten."
Dass es auch anders gehe, zeige die Regelung für Ratenkredite: Hier würden je nach Restlaufzeit 0,5 bis 1,0 Prozent der Restschuld als Entschädigung fällig. Neuhauser nannte es "völlig unverständlich, warum das nicht auch bei den Immobilienkrediten so transparent und verbraucherfreundlich geregelt ist".