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Konsumklimaindex: Kauflaune der Verbraucher im Juni gestiegen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Nürnberg - Dank guter Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten ist die Verbraucherstimmung im Juni gestiegen. Nach einer dreimonatigen Flaute rechnen wieder mehr Menschen mit höheren Einkommen und einem anhaltenden Wirtschaftsaufschwung in Deutschland, wie der Nürnberger Marktforscher GfK am Dienstag mitteilte. Auch die Kauflaune stieg. Für Juli prognostizieren die GfK-Experten nun ein Plus beim Konsumklimaindex auf 5,7 Punkte. Den Juni-Wert berichtigten sie von 5,5 auf 5,6 Punkte.

Die guten Nachrichten hätten wieder die Oberhand über die "Störfaktoren" Fukushima, Naher Osten und Griechenland gewonnen, erläutert GfK-Autor Rolf Bürkl. Zwar habe sich an den ohnehin schon guten Rahmenbedingungen in jüngster Zeit nichts geändert. "Die Wahrnehmung hat sich aber offenbar verschoben", erklärt er.

Risiken aus den Köpfen verdrängt

So seien kurz vor Beginn der Befragung der rund 2.000 Verbraucher für die aktuelle Konsumklimastudie die sehr guten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal veröffentlicht worden. Außerdem rechneten Experten mittlerweile mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von etwa drei Prozent. Dies habe Nachrichten über mögliche Risiken etwa durch die Schuldenkrise in einigen EU-Ländern oder einen drohenden Anstieg der Energiepreise aus den Köpfen der Verbraucher weitgehend verdrängt. "Sie erwarten jetzt, dass der Aufschwung auch bei ihnen finanziell ankommt", erklärt der Konsumexperte.

Alle Indikatoren gestiegen

Entsprechend rechneten mehr Menschen damit, dass es in Deutschland weiter bergauf geht: Der Index der Konjunkturerwartung legte im Vergleich zum Mai um 4,2 auf 50,3 Zähler zu und liegt damit fast 45 Punkte über dem Vorjahreswert.

Besonders stark verbessern konnte sich der Index der Einkommenserwartung. Gestützt von erfreulichen Arbeitsmarktdaten, einer leicht gesunkenen Inflation und der damit verbundenen Hoffnung auf höhere Löhne und Gehälter kletterte der entsprechende Index um 18,7 auf 44,6 Punkte. Vor einem Jahr lag er bei nur 8,2 Punkten.

Im Zuge dieser Entwicklungen stieg auch die Planungssicherheit der Verbraucher und damit ihre Kauflaune. So schätzten wieder mehr Menschen die Zeit als günstig ein für größere Anschaffungen: Der Index der Anschaffungsneigung verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat um 3,6 auf 35,1 Zähler und liegt damit über dem Vorjahreswert (30,4 Punkte).

GfK-Experte Bürkl geht davon aus, dass sich der Konsumklimaindex, der sich aus den drei Teilindikatoren zusammensetzt, bis zum Jahresende weiter verbessert. Laut Statistischem Bundesamt kletterten die realen privaten Konsumausgaben im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent. Bürkl erwartet daher, dass die Binnennachfrage ihrer Rolle als wichtige Wachstumsstütze in diesem Jahr gerecht wird.

Die gute Stimmung könnte allerdings kippen, wenn es beispielsweise tatsächlich zu einer Pleite Griechenlands komme und die Verbraucher spürten, dass sie dies finanziell treffe, warnte Bürkl.