Klamme Kommunen erhöhen die Abgaben
Stand: 24.02.2015
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Stuttgart - In vielen Kommunen der Bundesrepublik sind die Kassen leer. Abhilfe schaffen vielerorts nur Steuererhöhungen - vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Zwischen Anfang 2010 und Mitte 2014 habe die Hälfte aller deutschen Städte und Gemeinden mindestens einmal die Gewerbesteuer erhöht, teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young am Dienstag in Stuttgart mit. Die Grundsteuer B, die Haus- und Wohnungseigentümer zahlen müssen, hoben in dieser Zeit 58 Prozent der Kommunen an. "Vor allem in Regionen mit einer großen Zahl finanzschwacher Kommunen wurden in den vergangenen Jahren vermehrt die Steuern erhöht", erklärte Hans-Peter Busson von Ernst & Young. "Viele deutsche Kommunen wirtschaften am absoluten Limit."
Kommunen in Bayern agieren gegen den Trend
Auf breiter Front stiegen die Steuern der Studie zufolge vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Dort erhöhten in dem Zeitraum mehr als neun von zehn Kommunen mindestens einmal die Grundsteuer B. Die Gewerbesteuer wurde demnach vor allem von Kommunen in Thüringen (90 Prozent) und Rheinland-Pfalz (80 Prozent) erhöht. Anders in Bayern: Dort hob nicht einmal jede fünfte Kommune seit Anfang 2010 die Gewerbe- beziehungsweise die Grundsteuer B an.