Keine Einigung im Streit um Geldautomatengebühren in Sicht
Stand: 01.04.2010
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Berlin - Banken und Sparkassen streiten über die Senkung der Gebühren für Barverfügungen an fremden Geldautomaten. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe) beharren Sparkassen und Volksbanken darauf, dass es eine Höchstgrenze von fünf Euro pro Abhebung geben soll. Dagegen fordern die Privatbanken, dass die Gebühr kräftig sinkt. Kerstin Altendorf, Sprecherin des Bankenverbands, sagte der Zeitung: "Die privaten Banken sind für eine deutliche Senkung der Geldautomaten-Entgelte. Der Höchstbetrag sollte bei eher zwei Euro und nicht bei fünf Euro liegen."
Dagegen werfen die öffentlichen Banken den Privatbanken vor, sich nicht an Absprachen zu halten. Michaela Roth, Sprecherin des Sparkassen- und Giroverbands sagte der Zeitung: "Die privaten Großbanken haben in den letzten 15 Jahren rund 20.000 Auszahlstellen abgebaut, gleichzeitig wollen sie ihren Kunden kostengünstige Abhebungen bei Sparkassenautomaten bieten. Mit höchstens 5 Euro eines transparenten Entgelts am Automaten würde der Wettbewerb zu Gunsten der Kunden angeheizt." Deshalb fordert die Sparkassen-Sprecherin: "Wenn Banken ohne eigenes Automatennetz 2 Euro Kundenbelastung haben wollen, sollen sie ihre Kunden an den eingesparten Kosten eines eigenen Automatennetzes teilhaben lassen und den Unterschiedsbetrag erstatten."
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) fordert: "Kein Kunde hat Verständnis dafür, wenn sich die Banken streiten. Wir brauchen eine rasche Einigung und verlässliche Zusagen. Mir ist wichtig: Die Gebühren müssen runter, und zwar deutlich." Derzeit fallen im Schnitt Gebühren von 5,64 Euro an, teilweise sogar bis zu 10 Euro.