Kein Anzeichen für Euro-Ausstieg nach Italien-Referendum
Stand: 05.12.2016
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Wien - Nachdem Italien am gestrigen Sonntag "Nein" zur Verfassungsreform gesagt hat, zieht Regierungschef Matteo Renzi die Konsequenzen und tritt von seinem Amt zurück. Was bedeuten das Ergebnis der Abstimmung und der Rücktritt Renzis für den Euroraum?
Auch nach dem "Nein" der Italiener zur Verfassungsreform sei ein Ausstieg Italiens aus dem Euroraum kein Thema, sagte EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny am heutigen Montag vor Journalisten. "Ich sehe überhaupt kein Anzeichen in diese Richtung." Ein solcher Schritte wäre auch "für alle Beteiligten eine extrem gefährliche Entwicklung", sagte der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank.
"Lösbare Probleme, die auch gelöst werden müssen."
In Italien gebe es Problem einzelner Banken, nicht aber des ganzen Bankensystems, sagte Nowotny weiter. Das seien "aus meiner Sicht lösbare Probleme, die auch gelöst werden müssen". Zinsen auf italienische Staatsanleihen seien zwar gestiegen, aber "nicht speziell alarmierend". Allerdings habe Italien die Sondersituation, dass die Banken dort - im Gegensatz etwa zu Deutschland oder Österreich - bisher keine oder kaum Staatshilfen bekommen haben.
Außerdem habe sich die Gesetzeslage mittlerweile geändert, sodass auch die Aktionäre an der Bankenrettung beteiligt werden, sagte Nowotny. Dies sei schon bei einigen kleine Banken in Norditalien geschehen. Grundsätzlich seien dies aber Fragen für die italienische Aufsicht, nicht für die österreichische Nationalbank, betonte Nowotny: "Wir haben keine Präferenz zu haben", auch wenn es großes Interesse an der Entwicklung im Nachbarstaat gebe.