Katalonien benötigt Milliardenhilfe von Spanien
Stand: 29.08.2012
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Barcelona - Der Gerettete wird zum Retter: Nachdem das krisengebeutelte Spanien von der EU Hilfsgelder für die Rettung maroder Banken beantragt hat, muss das Land nun selbst tätig werden und der Region Katalonien finanziell unter die Arme greifen.
Die Region Katalonien entschied am Dienstag, den spanischen Staat um eine Finanzhilfe in Höhe von 5,0 Milliarden Euro zu bitten. Das Geld werde benötigt, um fällige Kredite zurückzuzahlen und die Neuverschuldung von 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2011 auf 1,5 Prozent zu senken, sagte der katalanische Regierungssprecher Francesc Homs in Barcelona.
Spanien hatte die Schaffung eines Fonds von 18 Milliarden Euro beschlossen, der einzelne Regionen des Landes vor einem Bankrott bewahren soll. Die Regionen Valencia und Murcia hatten ebenfalls angekündigt, dass sie Hilfen benötigen. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy versprach: "Spanien wird Katalonien helfen, ebenso wie es den anderen Regionen auch helfen wird."
Katalonien sitzt auf einem Schuldenberg von 42 Milliarden Euro
Die Regionen sind - neben den Banken - eine wichtige Schwachstelle im spanischen Finanzsystem. Viele von ihnen sind hoch verschuldet und haben Schwierigkeiten, sich auf den Finanzmärkten frisches Kapital zu beschaffen. Katalonien hat mit Verbindlichkeiten von 42 Milliarden Euro den höchsten Schuldenberg angehäuft.
Madrid hatte allerdings angekündigt, die Gewährung von Finanzhilfen an die Regionen von der Erfüllung von Sparauflagen abhängig zu machen. Katalonien kündigte jedoch an, dass es keine "politischen Bedingungen" akzeptieren werde. "Wir beantragen nur das Geld, das die katalanischen Steuerzahler an Spanien entrichtet haben", betonte Homs. Katalonien beklagt sich seit langem darüber, dass die Region an Spanien mehr Steuergelder entrichte als in die Region zurückflössen.
Der spanische Hilfsfonds für die Regionen wird zu acht Milliarden Euro mit Bankkrediten finanziert, zu sechs Milliarden über eine Anleihe der staatlichen Lotteriegesellschaft und zu vier Milliarden aus der Staatskasse.