Juncker erwartet baldige Einigung auf Zypern-Hilfspaket
Stand: 15.03.2013
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Brüssel - In den Verhandlungen über ein Hilfspaket für Zypern erwartet Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker eine Lösung bei einem Treffen der Eurogruppe am Freitag.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Wochenende verstreichen lässt, ohne dass man das Zypern-Problem gelöst hat", sagte Juncker am frühen Freitagmorgen in Brüssel. Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister "muss die Zypern-Frage nicht nur einer Lösung näher gebracht werden", sondern nachher auch "in abgeschlossener Form" vorliegen.
Über Hilfen für Zypern aus dem Euro-Rettungsfonds wird seit Monaten verhandelt. Die Euro-Finanzminister beraten am Freitagnachmittag im Anschluss an den EU-Gipfel in Brüssel über das Hilfspaket. Juncker äußerte sich nach einem Gespräch in der Runde der 17 Staats- und Regierungschefs der Eurozone.
Juncker warnte vor Lösungen, die auch eine erzwungene Beteiligung privater Gläubiger an dem Hilfspaket für das hoch verschuldete Land vorsehen, einen sogenannten "Haircut". "Ich bin nicht der Auffassung, dass man sich blind in Haircut-Lösungen stürzen sollte", sagte Juncker. "Man sollte sich das sorgsam überlegen." Die Eurozone habe bei Griechenland angekündigt, dass ein solcher Schritt ein Einzelfall sei. "Man muss eine Lösung suchen, die nicht einem plumpen Haircut entspricht."
Auch Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann hält es "für möglich, dass die Finanzminister zu einem Ergebnis kommen". Aber auch Zypern stehe ein langer Weg bevor. Was "Steuerbetrug und Steueroasen" angehe, "ist Zypern von dem, was ich rechtstaatlich in Ordnung finde, noch weit entfernt", sagte Faymann. Er sei jedoch der Meinung, "die Eurozone sollte zu allen Ländern stehen, die die Bedingungen erfüllen". Und das habe die neue Regierung in Zypern versprochen.