Jeder Fünfte kappt private Altersvorsoge wegen Finanzkrise
Stand: 06.10.2010
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Berlin - Eine Studie des Instituts Allensbach im Auftrag der Postbank hat ergeben, dass bereits jeder fünfte Arbeitnehmer wegen der Finanzkrise seine private Altersvorsorge gekappt hat. 20 Prozent der Berufstätigen hätten demnach ihre Versorgungsverträge gekündigt oder reduziert - unter den über 50-Jährigen sogar 23 Prozent.
Auch die Beträge, die für private Vorsorge investiert werden, entwickelten sich rückläufig: Berufstätige unter 50 geben dafür demnach im Durchschnitt gut 12 Prozent weniger aus als im Vorjahr. Die Studie hat zudem eine schnell wachsende Ost-West-Schere zutage gefördert: Im Osten hätten die Arbeitnehmer ihre Vorsorgeaufwendungen um 25 Prozent gegenüber 2009 gekappt. "Damit werden in Westdeutschland mit 215 Euro heute exakt drei Viertel oder fast 100 Euro monatlich mehr in die private Altersvorsorge investiert."
Zugleich wachsen der Studie zufolge die Sorgen um ein auskömmliches Leben im Alter. "So fürchtet heute mit 37 Prozent mehr als jeder dritte Berufstätige, dass ihm der Staat wegen seiner hohen Verschuldung die gesetzliche Rente im Alter kürzen müssen wird", sagte Postbank-Vorstand Michael Meyer. "Und mehr als jeder vierte - exakt 28 Prozent - sieht durch stark steigende Preise wegen der Staatsverschuldung auch den Wert seiner Ersparnisse zur privaten Altersvorsorge in Gefahr."