IWF geht mit Europa hart ins Gericht
Stand: 18.03.2013
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Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist mit Europa streng ins Gericht gegangen. Auch wenn die Fortschritte klar zu sehen seien, müsse immer noch deutlich mehr für die Finanzstabilität getan werden.
Seit Ausbruch der Krise sei zwar schon viel erreicht worden. Es gebe aber nach wie vor Probleme in der Euro-Zone.
"Finanzstabilität ist noch nicht gesichert", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des IWF. Vor allem mangele es an einem effektiven europäischen Überwachungsmechanismus.
"Es ist viel erreicht worden, um der Finanzkrise in Europa zu begegnen, aber es bestehen weiter Anfälligkeiten und entschlossene Anstrengungen auf breiter Front sind notwendig", heißt es. Nach Angaben des IWF handelt es sich um die erste umfassende Einschätzung der Organisation über Gesundheit und Krisenanfälligkeit des EU-Finanzsektors.
Eindringlich fordert der IWF weitere Fortschritte in Richtung eines einheitlichen europäischen Kontrollmechanismus für den europäischen Finanzsektor. "Ein solcher Fortschritt ist entscheidend, um Finanzstabilität und ein laufendes Krisenmanagement in der Euro-Zone zu verankern."
Weiteres Handeln wurde ausdrücklich auch mit Blick auf die Banken angemahnt. Starke Kapitalpuffer müssten garantiert und entsprechende Angabepflichten gestärkt werden. Prüfungen der Qualität der Kapitaleinlagen müssten von nationalen Behörden durchgeführt, aber von EU-Behörden koordiniert werden.
Offensichtlich mit Blick auf säumige Krisenländer heißt es, es müsse gewährt werden, dass EU-Entscheidungen in den jeweiligen Mitgliedsländern auch tatsächlich umgesetzt werden. "Eine rasche Verabschiedung und Umsetzung der verschiedenen EU-Richtlinien ist notwendig", heißt es. Aber auch die diversen übernationalen Organisationen und Behörden müssten stärker als bisher zusammenarbeiten.