Italienische Traditionsbank stellt Rettungsplan auf
Stand: 16.12.2016
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Siena - Die krisengebeutelte Traditionsbank Monte dei Paschi, die zu größten Bankhäusern Italiens gehört, stellt für sich einen Rettungsplan zusammen und versucht es mit einer Kapitalerhöhung von fünf Milliarden Euro. Durch den Investorenzuschuss will sich die Bank von den Altlasten befreien und der anhaltenden Krise entkommen.
Die unter faulen Krediten ächzende italienische Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena versucht sich an einem finanziellen Befreiungsschlag. Sie will bis zum Jahresende über eine Kapitalerhöhung fünf Milliarden Euro bei Investoren einsammeln, wie Monte dei Paschi am Donnerstag ankündigte. Zudem können Anleihebesitzer weitere Schuldpapiere in Anteilsscheine an der Bank eintauschen. Die Bank will damit vermeiden, dass sie Staatshilfe annehmen muss. Die Aktie stieg am Nachmittag angesichts des Hoffnungsschimmers. Im Sommer war ein Rettungsplan für Monte dei Paschi ausgearbeitet worden, um die von platzenden Krediten ausgehöhlte Kapitalbasis der Bank zu stärken. Kern des Plans ist die Beschaffung von fünf Milliarden Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte der italienischen Krisenbank am Vortag einen Aufschub für die Erfüllung ihres Rettungsplans verwehrt.
Monte dei Paschi ist das älteste Geldhaus der Welt, steckt aber seit Jahren in der Krise. In europaweiten Stresstests schnitt das Institut stets mit am schlechtesten ab. Um die Bank wieder auf die Beine zu bringen, sollen 28 Milliarden Euro an faulen Krediten an den Rettungsfonds Atlante ausgelagert werden. Die dabei anfallenden Verluste sollen durch die Erlöse aus der Kapitalerhöhung aufgefangen werden. 65 Prozent der neuen Aktien sollen direkt an Profiinvestoren verkauft werden und der Rest am freien Markt. Scheitert die Kapitalerhöhung, hält sich die Bank offen, um Staatshilfe zu bitten - was jedoch mit EU-Regeln schwer zu vereinbaren ist. Denn diese sehen vor, dass zunächst Eigentümer und Gläubiger von Banken zur Kasse gebeten werden.