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Ist Griechenland noch zu retten?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd

Berlin/Tokio - Nach Einschätzung von deutschen Wirtschaftsforschern ist Griechenland nicht mehr vor der Pleite zu bewahren. Bereits im Frühjahr sei klar gewesen, dass das Land trotz struktureller Reformen insolvent ist, so Kai Carstensen vom Ifo-Insitut in München.

IWF-Chefin Christine Lagarde hatte sich anlässlich der IWF-Jahrestagung in Tokio dafür stark gemacht, dem von der Pleite bedrohten Land zwei Jahre Aufschub zu gewähren, um die Sparauflagen umzusetzen. Es wären zwei weitere Jahre notwendig, damit das Land tatsächlich die Haushaltskonsolidierung bewältigen kann, die angedacht ist", sagte Lagarde am Donnerstag im Vorfeld der Jahrestagung des IWF und der Weltbank an diesem Wochenende in Tokio. Auch für andere Krisenländer wie etwa Portugal und Spanien gelte, dass es manchmal besser sei, mehr Zeit zu erhalten.

Schäuble weist Forderung zurück

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Forderung nach mehr Zeit für Griechenland bei der Haushaltssanierung erneut als verfrüht zurückgewiesen. Bis der fällige "Troika"-Bericht von der EU-Kommission, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht vorliege, "dürfen wir nicht darüber spekulieren", sagte Schäuble am Freitag.

"Angesichts des mangelnden Wachstums, des Marktdrucks und der bereits unternommenen Anstrengungen ist ein bisschen mehr Zeit notwendig", sagte Lagarde in der Diskussionsrunde des britischen Fernsehsenders BBC, an der auch Schäuble teilnahm. Der Minister meinte, vorzeitige Spekulationen über eine Änderung der Konditionen für die Hilfszahlungen an Griechenland würden die Märkte verwirren und zum Vertrauensverlust in die Politik beitragen. Griechenland habe im Laufe des Jahres etwa durch zwei Neuwahlen viel Zeit verloren und müsse dazu beitragen, das Vertrauen wieder herzustellen.