Investmentbank prognostiziert weitere Leitzins-Senkung
Stand: 03.01.2012
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London - Der Leitzins für den Euroraum wurde erst im Dezember 2011 auf das Rekordtief von 1,0 Prozent gesenkt. Volkswirte der Investmentbank JPMorgan gehen nun davon aus, dass die Europäische Zentralbank den Zins im Laufe des Jahres auf nur 0,5 Prozent reduzieren wird. Das geht aus einer am Dienstag in London veröffentlichten Studie hervor.
Die Europäische Zentralbank wird nach Einschätzung der Volkswirte der Investmentbank JPMorgan die Realwirtschaft und die Banken noch aggressiver unterstützen. Falls die Wirtschaft weiter schwächeln sollte und die Deflationsrisiken zunähmen, dürfte die Notenbank auch im großen Umfang Wertpapiere aufkaufen. In ihrem Hauptszenario erwartet JPMorgan jedoch eine "milde Rezession".
Um die Banken zu stützen, könne die Notenbank weitere langfristige Refinanzierungsgeschäfte anbieten, die über die Dauer von drei Jahren hinausgehen könnten. Unklar sei jedoch wie die EZB die Staatsanleihenmärkte unterstützen werde. JPMorgan erwartet, dass das Anleihenkaufprogramm (SMP) fortgesetzt wird.
Zusätzlich dürften die Krisen-Staaten der Eurozone durch indirekte Hilfe über den Internationalen Währungsfonds (IWF) und langfristige EZB-Refinanzierungsgeschäfte gestützt werden. Die betroffenen Länder dürften laut JPMorgan ihre Schuldendienst durch einen weiteren Marktzugang, Garantien durch den Rettungsfonds EFSF und IWF-Hilfen weiter leisten können.