Institut entwickelt Ampel für mehr Transparenz im Finanzsektor
Stand: 13.08.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Kaiserslautern - Die Entwicklung einheitlicher Normen für den Finanz- und Versicherungssektor ist das Ziel des neuen Europäischen Instituts für Qualitätsmanagement finanzmathematischer Produkte und Verfahren in Kaiserslautern. Es gehe darum, die Vielzahl der unterschiedlichen Angebote transparenter zu machen, sagte Geschäftsführer Ralf Korn am Donnerstag anlässlich der Gründungsversammlung des Instituts. Davon würden Kunden, Anbieter, Bankberater und Dienstleister profitieren.
Das Fehlen einheitlicher Richtlinien schade den Finanzinstituten ebenso wie den Produktentwicklern, sagte der Professor für Finanzmathematik. Ihm schwebt eine farbliche Kennzeichnung des jeweiligen Risikopotenzials vor. Bei dreimal "grün" wäre das Geld bei geringem Ertrag sicher, bei dreimal "rot" sollten nur Kunden zugreifen, die sich das Risiko eines Verlusts leisten können. Dazwischen könne natürlich mit "gelb" variiert werden, sagte Korn.
Das neue Institut will für derartige Kennzeichnungen die Voraussetzung schaffen. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, der Technischen Universität Kaiserslautern und Spezialisten aus der Finanzbranche sollen notwendige Daten erhoben und gebündelt werden. Fachbeiräte sollen daraus geeignete Lösungen entwickeln. Bereits Ende des Jahres will das Institut mit Vorschlägen für den Sektor der betrieblichen Altersversorgung an die Öffentlichkeit gehen.
Das Institut ist eine private GmbH mit Sitz in Kaiserlautern. Es besteht bisher nur aus drei Personen. Dazu gehören neben Korn der Wirtschaftsprüfer Jan Christopher Klein und der Vorstand der teckpro AG, Michael Littig. Je nach Erfolg des Instituts sollen in den nächsten Jahren bis zu 20 Mitarbeiter angestellt werden.
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