Inflationsrate sinkt unter Zwei-Prozent-Marke
Stand: 14.06.2012
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Wiesbaden - Die sinkenden Preise für Sprit und Heizöl haben die Inflationsrate im Mai erstmals seit knapp eineinhalb Jahren wieder unter die Schwelle Marke von zwei Prozent gedrückt. Sie lag im Mai bei 1,9 Prozent.
Ein noch niedrigerer Wert wurde nach den Angaben zuletzt im Dezember 2010 ermittelt. Damals hatten sich die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,7 Prozent erhöht. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt einen Wert von knapp unter 2 Prozent an, bei dem sie die Preisstabilität gewahrt sieht.
Im Vergleich zum Vormonat sanken die Verbraucherpreise im Mai um 0,2 Prozent. Die Statistiker begründeten dies in erster Linie mit dem Preisrückgang bei Energie um 1,5 Prozent. Speziell für Mineralölprodukte (- 3,2 Prozent) mussten die Verbraucher weniger aufwenden als im April. Erstmals in diesem Jahr mussten auch Autofahrer an der Zapfsäule weniger bezahlen als im Vormonat. Die Kraftstoffpreise gaben im Monatsvergleich um 3,3 Prozent nach.
Energie bleibt Haupttreiber der Inflation
Auf Jahressicht blieb Energie aber der Haupttreiber der Inflation. Die Preise zogen binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent an, wobei sich Kraftstoffe um 3,4 Prozent verteuerten, Heizöl um 9,1 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energie hätte die Inflationsrate bei 1,5 Prozent gelegen.
Experten erwarten, dass der Preisdruck angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit, der höheren Lohnabschlüsse und des schwachen Euro in den kommenden Monaten nicht weiter abnehmen dürfte. Die Deutsche Bundesbank hatte kürzlich ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr auch wegen der jüngsten Tarifabschlüsse auf 2,1 Prozent angehoben. Etwas Entspannung erwarten die Experten der Notenbank bei den Energiepreisen, die zwar auf einem recht hohen Niveau verharren, aber nicht weiter ansteigen dürften. Die Bundesbank erwartet, dass die Teuerung im kommenden Jahr auf 1,6 Prozent fällt.