Inflationsrate im November bei 2,4 Prozent
Stand: 28.11.2011
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Wiesbaden - Teure Energie hält die Inflation in Deutschland über der kritischen Zwei-Prozent-Marke. Im November verringerte sich die jährliche Teuerungsrate jedoch weiter auf 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Damit setzte sich die Erholung an der Preisfront fort: Für September war ein Preisauftrieb von 2,6 Prozent ermittelt worden, für Oktober von 2,5 Prozent.
Volkswirte rechnen damit, dass die Teuerung in den nächsten Monaten weiter nachlassen wird und die Rate unter 2,0 Prozent fallen wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) definiert stabile Preise bei Werten von knapp unter 2,0 Prozent. Von Oktober auf November 2011 blieben die Verbraucherpreise konstant.
«Die schlechten Wachstumsaussichten dämpfen auch die Inflationsrisiken», erklärte die Commerzbank. Dies ändere allerdings nichts daran, dass langfristig höhere Inflation drohe. Sorge bereitet Ökonomen, dass die EZB wegen der Probleme in vielen Euro-Staaten den Geldhahn wieder weiter geöffnet hat. Weitere Zinssenkungen gelten als wahrscheinlich, das kann die Inflation anheizen.
Größter Preistreiber in Deutschland sind nach Angaben des Wiesbadener Bundesamtes nach wie vor die Energiepreise. Auf Jahressicht hätten vor allem höhere Preise für Heizöl und Gas die Inflation getrieben. Nach Berechnungen der Commerzbank mussten Verbraucher vor allem für Heizöl tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor: Die Preise seien mit rund 4,5 Prozent stärker als üblich gestiegen, obwohl der Ölpreis nahezu unverändert geblieben sei.
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für europäische Vergleichszwecke berechnet wird, stieg im November laut Bundesamt um 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Rate verharrt damit deutlich über der EZB-Zielmarke. Im Monatsvergleich blieb das Preisniveau auch in dieser Rechnung unverändert. Die endgültigen November-Ergebnisse will das Bundesamt am 9. Dezember vorlegen.