Inflationsrate fällt stärker als erwartet
Stand: 02.06.2014
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Wiesbaden - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai schwächer als erwartet gestiegen und haben die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung in der Eurozone untermauert. Die Jahresinflationsrate lag bei 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im April hatte die Rate noch bei 1,3 Prozent gelegen, Volkswirte hatten für Mai einen Rückgang auf 1,1 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat fiel das Preisniveau im Mai laut Bundesamt um 0,1 Prozent. Hier hatten Volkswirte mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Die endgültigen Ergebnisse für Mai werden am 13. Juni veröffentlicht.
Am DIenstag Datenveröffentlichung für Eurozone
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI stieg im Mai um 0,6 Prozent zum Vorjahr. Ökonomen hatten hier eine Rate von 1,0 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vormonat fiel der HVPI um 0,3 Prozent. Der Index ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgeblich. Am Dienstag werden die Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise für die gesamte Eurozone veröffentlicht.
Spekulation um Zinssenkung
Die EZB strebt für den gesamten Währungsraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, weil sie bei diesem Niveau von Preisstabilität ausgeht. Der überraschend starke Rückgang der Inflation in der größten Volkswirtschaft der Eurozone stützt Spekulationen auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung durch die EZB. Der Markt rechnet am Donnerstag fest mit einer weiteren Zinssenkung. Außerdem wird auf einen erstmals negativen Zins auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB und auf ein weiteres langfristiges Kreditgeschäft der Notenbank mit den Banken unter bestimmten Bedingungen spekuliert.