Inflationserwartungen im Euroraum weiter gefallen
Stand: 22.01.2016
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Frankfurt - Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte, fällt die von Finanzprofis erwartete Teuerung für dieses und kommendes Jahr geringer aus als vor drei Monaten. 2016 dürften die Verbraucherpreise demnach um 0,7 Prozent steigen, nach bisher erwarteten 1,0 Prozent. 2017 wird eine Inflation von 1,4 (bisher 1,5) Prozent erwartet.
Für 2018 erwarten die befragten Finanzexperten im Mittel eine Inflationsrate von 1,6 Prozent. Längerfristig wird mit einer Inflation von 1,8 (bisher 1,9) Prozent gerechnet. Zumindest dieser Wert liegt in der Nähe des Zielwerts der EZB, die mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent anpeilt. In diesem Bereich sieht sie Preisstabilität als gewährleistet an. Allerdings liegt die tatsächliche Inflation seit mehreren Jahren deutlich tiefer.
Die geringeren Inflationserwartungen spiegelten im Wesentlichen die Ölpreisentwicklung wider, kommentierte die EZB. Seit Mitte 2014 sind die Ölpreise um 75 Prozent gefallen. Die Befragten erwarteten im Trend jedoch eine steigende Inflation, auch als Folge der anhaltenden Konjunkturerholung und der lockeren Geldpolitik. Der schwächere Euro dürfte ebenso dazu beitragen.
Ihre Wachstumsaussichten beließen die befragten Experten im Wesentlichen unverändert. Das in diesem und den kommenden Jahren erwartete Wachstum zwischen 1,7 und 1,8 Prozent dürfte vor allem durch den privaten Verbrauch und die Investitionen getragen werden, meinen die Befragten. Unterstützend wirkten die lockere Geldpolitik und die geringen Energiepreise. Letztere erhöhten die verfügbaren Einkommen der Haushalte und die Gewinnmargen der Unternehmen.