Inflation: Wegfall der Praxisgebühr mindert Preisauftrieb
Stand: 20.02.2013
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Wiesbaden - Trotz der stark gestiegenen Strompreise hat sich die Teuerung in Deutschland zum Jahresbeginn spürbar abgeschwächt. Im Januar lagen die Verbraucherpreise um 1,7 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Es bestätigte damit eine erste Schätzung von Ende Januar. Im Dezember hatten die Preise im Jahresvergleich noch deutlich um revidierte 2,0 Prozent angezogen.
Grund für die wesentlich geringere Inflationsrate im Januar war aber vor allem ein Sondereffekt durch den Wegfall der Praxisgebühr. Allein weil Patienten seit Jahresbeginn beim Arztbesuch keine zehn Euro mehr für die Anmeldung zahlen müssen, sank die Inflationsrate um knapp 0,2 Prozentpunkte, wie die Statistiker erklärten.
Preistreiber waren dagegen Energie und Lebensmittel. Strom kostete den Angaben zufolge im Januar 12,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Gemüse mussten die Verbraucher im Jahresvergleich 8,6 Prozent und für Obst fast acht Prozent mehr bezahlen. Fleisch war 6,4 Prozent und Fisch 5,1 Prozent teurer.
Die Inflationsrate im Januar war so niedrig wie zuletzt im Juni 2012. Ein Wert unter zwei Prozent ist das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie geht bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen aus.