Inflation: Preise steigen weiterhin nur minimal
Stand: 29.09.2014
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Wiesbaden - Die Teuerung in Deutschland verharrte im September bei 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Inflation bereits seit drei Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau. Diese Zahlen einer ersten Schätzung gab das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt.
Damit verharrt die Inflationsrate weiter auf dem tiefsten Stand seit Februar 2010. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Monatsvergleich zeigten sich die Verbraucherpreise im September laut Bundesamt ebenfalls unverändert. In dieser Abgrenzung hatte der Markt allerdings einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im September ebenfalls um 0,8 Prozent zum Vorjahr und hielt sich unverändert zum Vormonat. Hier hatten Volkswirte eine geringere Inflationsrate von 0,7 Prozent erwartet und einen Rückgang der HVPI-Verbraucherpreise zum Vormonat um 0,1 Prozent. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgebend. Sie strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp zwei Prozent an, die aber lange nicht mehr erreicht wurde.
Zentralbank weiter unter Druck
Am Dienstag werden die Statistiker von Eurostat die mit Spannung erwarteten Inflationszahlen für die Eurozone veröffentlichen. Eine weiterhin sehr schwache Teuerung dürfte die EZB unter Druck setzen, die Geldpolitik möglicherweise weiter zu lockern. Die Notenbank wird am Donnerstag ihre geldpolitischen Entscheidungen veröffentlichen.
Der Markt warten auf weitere Details zum angekündigten Kauf von gebündelten Kreditpapieren (ABS) und Pfandbriefen (Covered Bonds) durch die Notenbank. Die endgültigen Preisdaten für September wird das Statistische Bundesamt am 15. Oktober veröffentlichen.