Inflation: Neuerlicher Anstieg frisst Sparguthaben
Stand: 24.04.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die Inflation ist im März angestiegen, die Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten jedoch konstant geblieben. Dadurch frisst die Inflation das Angesparte. Mit gut verzinstem Tages- und Festgeld können Verbraucher dem Trend allerdings trotzen. Ab einem Anlagezeitraum von 15 Jahren sind Aktien oder Fonds sinnvoll.
„Die Inflation meldet sich vorsichtig zurück, im März lag sie bei 1,6 Prozent. Steigende Preise wären weniger ärgerlich, wenn gleichzeitig auch das Ersparte auf dem Konto mehr würde.
Doch das ist kaum der Fall. Die durchschnittlichen Zinsen fürs Tagesgeld liegen unverändert bei 0,05 Prozent, wie die Auswertung der Verivox-Datenbank zeigt. Und auch beim 2-jährigen Festgeld ziehen die Zinsen nicht an. Seit ihrem Tiefststand im Dezember 2016 erhöhten sie sich nur in homöopathischer Dosis von 0,17 auf 0,19 Prozent.
Mit Top-Tagesgeldern konnten Sparer bis zum vergangenen Herbst noch die Inflation schlagen. Derzeit ist das Pendel umgeschlagen. Beim besten Tagesgeld-Angebot (10.000 Euro Anlagesumme) erhalten Sparer 1 Prozent Zinsen. Das ist weniger als die aktuelle Inflation.
Wer nichts tut, verliert
Was bleibt also an Kaufkraft übrig nach Abzug der Teuerungsrate? Eine Modellrechnung mit 1,4 Prozent* Inflation in den kommenden 2 Jahren zeigt: Aus 10.000 Euro würden 9.736 Euro bei einem durchschnittlichen Tagesgeld – real ein Verlust von 264 Euro. Beim besten Tagesgeld blieben immerhin 9.920 Euro übrig. Erst mit dem bestverzinsten 2-jährigen Festgeld verdient der Anleger weiter Geld – 10.037 Euro hat er real am Ende.
Auf schlecht verzinsten Tagesgeldkonten oder Sparbüchern wird das Geld garantiert weniger. Nichts tun ist also keine Alternative. Verbraucher suchen für die ‚eiserne Reserve‘ am besten ein Tagesgeldkonto mit hohen Zinsen. Geld, das sie nicht kurzfristig brauchen, können sie bei Top-Anbietern für 2 Jahre gewinnbringend festlegen. Wer langfristig spart – ab 15 Jahre, sollte einen Teil in Aktien anlegen, vorzugsweise in günstige Indexfonds. Dann sind höhere Renditen drin und bei der langen Dauer sinkt das Verlustrisiko.“
*Prognose der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2016 für die Inflation 2017